Fachleute diskutierten über Zucker & Co.

Pizza

(c)Hopfenblatt

Fast Food, preisgünstige XXL-Packungen und vor allem zuckerhaltige Getränke gehören heute bei immer mehr Verbraucherinnen und Verbrauchern und besonders bei Kindern und Jugendlichen zur täglichen Ernährung. Dieses Schlaraffenland hat sich zu einem gesundheitspolitischen Albtraum entwickelt: Die Zunahme von Diabetes Typ2, Übergewicht und Adipositas ist ein weltweites Gesundheitsproblem.

Mit der Veranstaltung „Gesund im Schlaraffenland? – Wie gefährlich sind Zucker & Co?“ haben die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz und die Verbraucherzentrale die Reihe „Dialog Verbraucherschutz“ fortgesetzt. In der gut besuchten Veranstaltung im Konsul-Hackfeld-Haus diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS), Ernährungsexpertinnen und Experten der Verbraucherzentrale Bremen sowie Medizinerinnen und Mediziner über mögliche Strategien der Ernährungsprävention.

Früh übt sich der Konsum von Zucker

Zucker Buntes Fruchtgummi

(c)barckhausen

Im Mittelpunkt standen der Einfluss der Ernährung und des Essverhaltens von Kindern und Jugendlichen sowie die Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Veranstaltung richtete sich an Beschäftige in Krippen, Kitas und Schulen sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, sagte: „Mit dieser Veranstaltung wollen wir erreichen, dass zum Beispiel in Einrichtungen wie Kitas und Schulen mehr Sicherheit im Umgang mit zuckerhaltigen Lebensmitteln entsteht. Auch bei der Kennzeichnung sehe ich noch Handlungsbedarf. Vorverpackte Lebensmittel müssen zwar eine Kennzeichnung aufweisen. Ich wünsche mir aber, dass die Kennzeichnung noch größer und deutlicher abgedruckt wird.“

Dr. Annabel Oelmann, Vorstand Verbraucherzentrale Bremen betonte: „Pro Tag isst jeder von uns durchschnittlich 40 Stück Würfelzucker. Das ist zu viel. Wir fordern eine Nährwert-Ampel, die auch den Zuckergehalt auf den Verpackungen zeigt, ein Werbeverbot für süße Kinderlebensmittel und Verbraucherbildung im Bereich Ernährung.“

Fernsehwerbung hat einen großen Anteil

Logo in rot/ weiß

(c) verbraucherzentrale bremen

Für Prävention sprach sich auch Dr. med. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, BIPS und Vorstand Landesvereinigung für Gesundheit Bremen e.V. aus: „Zucker ist süß, und gefährlich – zumindest wenn zu viel und falsche Zucker verzehrt werden. Übergewicht bei Kindern hängt klar mit dem Konsum von Süßgetränken und mit energiereicher Ernährung zusammen. Genau für diese gibt es aber viel Werbung seitens der Industrie. Es überrascht daher nicht, dass Kinder, die viel Fernsehwerbung ‚genießen‘ auch häufiger übergewichtig sind. Effektive Prävention muss hier ansetzen.“

Thomas Altgeld, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. betonte: „Werbeverbote für zuckerhaltige Lebensmittel, die Kinder vor Schuleintritt auf Süßes trimmen wären auch für Deutschland ein notwendiger Einstieg in effektive Verhältnisprävention. Wir haben einerseits hohe Standards für die Lebensmittelsicherheit und andererseits die totale Freiheit der Industrie, was Gesundheitsfolgenabschätzung vieler Produkte anbelangt. Das passt nicht zusammen!“

  2 comments for “Fachleute diskutierten über Zucker & Co.

  1. Lilo Herzog sagt:

    Man kann doch nur noch den Kopf schütteln. Nie sind Menschen bewußt so krank
    gemacht worden wie wir in dieser Zeit. Über einen zu hohen Zuckergehalt hat man
    schon vor Jahrzehnten gewarnt, aber Zucker ist ein Geschmacksverstärker, mit
    Folgen, das Diabetes eine Volkskrankheit geworden ist. Was mit den Menschen
    gemacht wird ist für mich ein Verbrechen, aber die Politik, die Ärzte, Krankenkassen,
    sind doch still. Wir ducken uns vor der Industrie, die diese krankmachenden
    Produkte herstellt.

  2. Hedwig sagt:

    Es kommt noch hinzu, dass die meisten niedergelassenen Ärzte nichts von Ernährung wissen (wollen). Zum Beispiel sollen die Anfänge und Auswirkungen von Rheuma sehr gut durch die Umstellung der Ernährung gemildert werden können. Und viele Patienten finden die Medikamenteneinnahme auch bequemer als sich Gedanken ums Essen zu machen.

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