Das neuste Übel im Netz: Fake News

Wir glauben dem geschriebenen Wort. Zumindest schenken wir dem geschriebenen Wort deutlich mehr Glauben als dem berühmt- berüchtigten “Hörensagen”. Das ist ein psychologischer Fakt. Im Zeitalter des Internets und in der Welt der Medien und Nachrichten wird uns dies nun zum Verhängnis. Nachrichten, die keine wahrheitsgemäßen Meldungen enthalten, erfundene Geschichten, die als Tatsachenbericht getarnt werden, und sogar “alternative Fakten” machen die Runde und beeinflussen die Menschen, die diesen Meldungen, den sogenannten Fake News, Glauben schenken.

Fake News: Was heißt das?

Hand beim Fotografieren einer Großstadt

(c) pixabay.de

Der englischsprachige Begriff kann am besten mit “Falschmeldung” oder “Zeitungsente” übersetzt werden. Diese beiden deutschen Begriffe wirken aber fast verharmlosend für den Schweregrad, den die Fake News des digitalen Zeitalter besitzen. Sie sind also frei erfundene oder stark pointierte und oft sogar extrem manipulative Meldungen. Sie sind aufgemacht wie klassische, seriöse Nachrichten ausgebildeter Journalisten. Das heißt, sie benutzen den typischen Sprachstil, haben eine Titelschlagzeile, einen kleinen Einstiegstext, sind in einwandfreier Grammatik geschrieben und die Inhalte sind gut artikuliert. Flankiert werden die Artikel von hochwertigen, professionellen Fotos. Alles in allem lassen sich Fake News auf den ersten Blick, der nur wenige Sekunden dauert, in keiner Weise von seriös recherchierten Nachrichten unterscheiden. Fake News sind ganz ähnlich wie Spam Mails: sie täuschen vor, etwas zu sein, was sie nicht sind, um etwas zu erreichen, was irgendjemandem einen Profit bringt.

Beispiele

Frau am Computer

(c) Seniorenlotse, Schnatmeyer

Es gibt tagtäglich massenhaft gefälschte Nachrichten, die vor allem in den sozialen Netzen kursieren. Oft zielen die Fake News auf politische, soziale oder gesellschaftliche Randgruppen ab. Letzten Endes fungieren sie hierbei wie Propaganda. Der Urheber der Fake News will eine Gruppe beeinflussen. Er erstellt eine erfundene Nachricht, um diese dann zu veröffentlichen und die Zielgruppe in einem Glauben zu stärken oder zu schwächen, je nachdem, was dem Urheber als Ziel vor Augen schwebt.

Ein sehr berühmtes Beispiel ist ein Foto von Frau Merkel mit einem Flüchtling. Es entstand ursprünglich, unseren Informationen nach, aus Dankbarkeit des Flüchtlings gegenüber Merkels Politik, wurde dann aber im Rahmen einer “Fake News-Kampagne” verwendet. Der gefälschte Artikel, der um das Foto herum erfunden wurde, behauptete, dass Frau Merkel auf diesem Foto mit einem der Brüssel-Attentäter zu sehen sei. Eine Erfindung des Fake News Urhebers.

Besonders beliebt in Fake News sind Politiker und Prominente. Bei Prominenten haben die Fake News oft das Ziel, den Leser zum Anklicken einer Seite zu bewegen, sodass der dortige Seitenbetreiber vermehrte Werbeeinnahmen generieren kann. Bei politischen Fake News steht der Propaganda-Effekt im Vordergrund. Viele Fake News in 2016 thematisierten Angela Merkel und die Flüchtlingspolitik sowie eine besonders positive Darstellung Russlands und Putins. Im Ausland, beispielsweise im amerikanischen Wahlkampf, war vor allem Clinton die Leidtragende der Fake News.

Wie erkenne ich Fake News?

Es ist bereits schwierig und wird immer schwieriger werden, Fake News zu enttarnen. Generell hilft es, die Nachricht auf zwei Dinge hin zu untersuchen:

  1. Wer schreibt hier?

Viele Fake News sind sich der unseriösen und unrechtlichen Verbreitung ihrer Inhalte bewusst und versuchen zu verschleiern, wer der Urheber der angeblichen Meldung ist. Ein Impressum, eine Anschrift, ein verantwortlicher Redakteur oder Autor fehlen meistens.

  1. Wird berichtet oder beeinflusst?

Denken Sie an Spam-Mails: Auch hier versucht der Absender, den Leser ganz klar in eine Richtung zu beeinflussen, ein ausgemachter Zweck steht im Vordergrund. Entweder soll ein Link angeklickt werden, ein Anhang geöffnet werden oder sogar auf die E-Mail geantwortet werden. Als Mittel zur Erreichung dieses Zwecks dienen oftmals Neugierde, Angst, Gier oder Mitleid. Der Vorwand in Spam-Mails ist meistens frei erfunden, also auch “fake”.

Fake News funktionieren ähnlich. Sie haben einen Zweck, nämlich die gezielte Beeinflussung des Lesers. Die Mittel sind ebenfalls ähnlich und arbeiten oftmals sehr emotional, auf der tiefsten menschlichen Ebene, dort wo die menschliche Vernunft ausgeschaltet ist: Empörung, Existenzangst, Verlustangst, Sensationsgeilheit.
Weitere Hilfestellungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de

Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Dann nutzen Sie unser Angebot in Kooperation mit Levato:

Wir schenken Ihnen für einen Monat gratis Zugang zum Mitgliederbereich von Levato. Hier finden Sie über 550 preisgekrönte Erklärfilme mit Hilfestellungen für Ihren persönlichen Computeralltag. All das ist garantiert kostenlos, kein Abonnement. Der kostenfreie Testmonat des Mitgliederbereichs endet nach 4 Wochen automatisch. Sie gehen keine Verträge, Abonnements oder Verpflichtungen ein.

Tragen Sie sich einfach unter http://levato.de/seniorenlotse/ ein.

Weitere Hilfestellungen Computer, Internet und Smartphone finden Sie bei Levato

Schriftzug mit Bildschirmen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert