Licht bedingt auch Schatten

Schatten einer Frau auf hellem Sand

(c) frauenseiten, Annabell Karbe

Der Schatten gehört immer dazu, wo Licht ist, ist auch Schatten. Beide Seiten bedingen sich.Die Schattenseiten werden nur nicht so geliebt und doch kommt durch sie fast noch mehr das Belichtete heraus. So gesehen führt der Schatten zu Unrecht seine negative Seite.

Im heißen Sommer lieben wir den Schatten der Bäume, wir mögen noch so sehr in der Sonne liegen wollen, irgendwann ist es genug davon und wohltuender Schatten lockt. In diesem Falle gibt er Schutz. So ist auch der eigene Schatten eigentlich eine Hilfe, nicht zu sehr abzufahren. Jeder hat ihn noch, ich kenne jedenfalls keine Lichtgestalt, die nicht auch Schatten wirft, noch nicht. Die Lichtseiten in unserer Biographie lohnt es zu verstärken. Aber jeder, der sich das vornimmt, bemerkt auch den gleich mitschreitenden Schatten und das ist gut so. Er erdet und schützt vor Überheblichkeit. Eigentlich will er nur gleichberechtigt mit dazu genommen werden, dann kann er zum Freund werden.

Reduzierung auf das Wesentliche

Humor hilft, sich mit beidem im Gleichklang zu bewegen. Keiner Seite eine Kopflastigkeit zuzubilligen und mit ihnen leben zu lernen, wenn das gelingt, wird es wirklich heller. Der Schatten ist dann gerne bereit, zurückzustecken, denn auch er will richtig belichtet werden. Schattenspiele können herrlich zeigen, was dann in den Vordergrund tritt, Ablenkendes wird reduziert, Wesentliches tritt hervor. In der Kunst spielt er eigentlich seine Rolle und so nimmt er nichts weg, läßt dem Licht das Seine und kann selbstbewußt ebenfalls auftreten.

Zur Zeit sind die Schatten sehr lang, das Sonnenlicht steht tief und läßt uns auch ein wenig Entbehrung üben. Groß wird die Freude, wenn es dann wieder aufwärts geht. Es bietet Gelegenheit, innerlich lichter zu werden und so wie ich es beobachtet habe, fallen da die Schatten zurück. Herrlich, wenn ein Mensch einen anstrahlen kann. Aber auch, mit dem Schatten im Einklang leben zu können ist bereichernd.

Elisabeth Kriechel

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