Onkel-Ehe

Ein kurzer humorvoller Rückblick in Form eines Gedichtes auf eine Form der Lebensbewältigung, die nach dem Krieg nicht unüblich war.

Senioren, Hand in Hand

(c) frauenseiten, Robers

Onkel-Ehe

Nach 1945 oh wehe, wehe,
gab es diese „Onkelehe“.
Hatte eine Witwe Rente,
sich doch nach einem Manne sehnte.

Ging das Paar zum Traualtar,
futsch die schöne Rente war.
Also zog man so zusammen,
mochten manche es verdammen.

Schließlich wurde es geduldet,
der Wirtschaftlichkeit eben geschuldet.
Fragte man neugierig als Kind,
gab’s eine Ausrede geschwind.

Darum viele Kinder dachten,
auch sehr oft darüber lachten.
Daß so ganz gewisse Damen,
sich als Ehepartner ihren Onkel nahmen.

Heute ist das alles leichter,
einer kommt, und bald da schleicht er.
Nachschub wartet ganz gewiß,
auch im Alter mit Gebiß.

Elisabeth Kriechel

  4 comments for “Onkel-Ehe

  1. Angelika sagt:

    Ja, früher war es die Onkel Ehe, und heute ist es der Lebensabschnittsgefährte.
    Würde die Rente dabei nicht flöten gehen, würden sicherlich auch manche ältere Paare heiraten, aber das wäre ja schön dumm.
    Also weiter so!!!!!
    Angelika

  2. Eva sagt:

    Und das „Bratkartoffel-Verhältnis“ gibt es heutzutage auch nicht mehr.

  3. Bianca sagt:

    Wenn die Jungen meinen, heiraten sei nicht nötig – so wie es gerade ist, ist es gerade gut – warum sollten es dann die Alten nicht genauso machen…?

  4. Sybille sagt:

    Die Jungen, die heute nicht heraten, tun es spätestens vor Renteneintritt, sollten sie dann noch zusammen sein, denn sonst haben sie keinen Anspruch auf die Rente des Partners. Schwierig wird es auch, sollte der Partner mal im Krankenhaus landen, denn dann bekommen unverheiratete Lebenspartner keine Auskunft.So überlegen sich manche, nach zwanzig Jahren oder mehr, doch noch zu heiraten.
    Sybille

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