Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz

Eine junge und eine alte Hand

(c) barckhausen

Der demografische Wandel lässt die Zahl der Demenzkranken nach oben schnellen. 2050 soll jede/r Dritte in Deutschland über 65 Jahre alt sein und jede/r Siebte über 80 Jahre alt. In dieser Altersgruppe ist das Risiko an Demenz zu erkranken, besonders hoch. Demenz wird zwangsläufig mehr und mehr zum Alltag gehören.

Ein Umdenken ist gefragt

Eine besondere Herausforderung besteht vor allem in jenen Regionen Deutschlands, deren Bevölkerungsstruktur von Alterung und Abwanderung geprägt ist, in denen also heute schon relativ wenige potenziell Betreuende im Erwerbsalter für die über 65-Jährigen da sind.

Alte Frau sitzt alleine vor einem Fenster

(c) fotolia; De Visu

Daher reicht es nicht aus, mehr Geld für Heime und für die Betreuung zu fordern. Umdenken ist gefordert. Menschen mit Demenz können ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen, wenn ihre Umgebung darauf eingestellt ist! Daher sollte die Gesellschaft generell aber auch die Verantwortlichen in den Kommunen auf den Umgang mit gelegentlich desorientierten Mitbürgern gut vorbereitet werden. Ob im Supermarkt, auf der Bank und auf dem Marktplatz, Menschen mit Demenz können lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, sofern das Drumherum mithilft. Gefragt sind hier Fantasie und Engagement, um ein Unterstützungssystem jenseits der heutigen Institutionen aufzubauen (Quelle: Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung).

Der Beitrag der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz

Auch die Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz, ein vom Bundesfamilienministerium gefördertes Modellprogramm, tragen mit ihren Projekten zum Thema „Alt und Jung“ zu einem generationsübergreifend besseren Verständnis für Demenz und dem alltäglichen Umgang bei. Junge Menschen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, alte Denkmuster zu durchbrechen und unvoreingenommen einen guten Umgang mit Demenzkranken zu gestalten. Theaterprojekte, Familienfeste, gemeinsame sportliche Aktivitäten sind nur einige der vielen Beispiele der Lokalen Allianzen zum generationenübergreifenden Miteinander.

Junger und alter Mann sitzen zusammen

(c) fotolia; Photographee.eu

Modellprojekt in Bremen

Die Bremer Heimstiftung ist ein gefördertes Projekt der Lokalen Allianzen und arbeitet im Auftrag der Stadtgemeinde Bremen für die Schaffung eines adäquaten Wohn- und Versorgungsangebotes für die älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Aus vier Altenpflegeheimen entwickelte die Stiftung bis heute über das ganze Stadtgebiet verteilt ein vielfältiges Angebot für junge und alte Menschen im Quartier. In den Häusern mit den Wohnappartements und Pflegebereichen für Ältere wurden Kindergärten integriert und Wohneinheiten für Menschen mit Demenz hinzugefügt. So werden Menschen mit Demenz in das alltägliche Leben einbezogen und auch die kleineren Bürgerinnen und Bürger lernen von Beginn an mit der Krankheit umzugehen.

Alle Projekte der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz in ganz Deutschland finden Sie unter www.lokale-allianzen.de.

Das Servicebüro Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz vermittelt gerne einen Kontakt und Experten in Ihrer Region:
Mail: service-lokale-allianzen@neueshandeln.de
Telefon:
030 288 8378-38

Ab dem 01.09.2016 setzten sich rund 500 Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz in ganz Deutschland für von Demenz betroffene Menschen ein. Über 1,6 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Ihre Versorgung stellt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels eine immer wichtigere Aufgabe für das Gesundheits- und Sozialwesen dar. Die Unterstützung der an Demenz erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen gehört daher in den kommenden Jahren zu den dringlichsten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Deshalb hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in ganz Deutschland Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, Demenzerkrankten und ihren Angehörigen in ihrer Umgebung bestmögliche Unterstützung zu bieten. Die Lokalen Allianzen werden über einen Zeitraum von zwei Jahren mit jeweils 10.000 Euro gefördert.

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