Unser Bremen – worüber müssen wir uns schämen?

Müll Überquellender öffentlicher Mülleimer

(c) Frauenseiten, A.Robers

Ein Artikel im Weser-Kurier, geschrieben von einer Stadtführerin, die es ja täglich erlebt, reißt mich vom Hocker und ich muss ihr unbedingt zustimmen.

Es ist ein Graus, wie es auf Plätzen und Wegen besonders eben auch nach den Wochenenden aussieht. Wie oft muss ich sonntagsmorgens slalomlaufen, um nicht in Glasscherben zu treten, die durchaus durch dünne Sommerschuhsohlen dringen können. Ein Bild, und immer mehr zunehmend, unserer schönen Stadt unwürdig.

Was lässt die Hemmschwelle so sinken?

Was ist los? Feiern und sich freuen ist ja etwas sehr Schönes. Da passt Vermüllen gar nicht dazu. Hilft da überhaupt der Ruf nach Ordnungsstrafen? Es ist bald nicht mehr zu leisten, einzugreifen, wo was schiefläuft. Wie oft denke ich an unsere Polizei, längst unterbesetzt und dann tagtäglich überall dahin gerufen, wo wieder nur Negatives, wenn nicht oft ganz Tragisches wartet. Das alles muss von unseren Helfern geleistet, getragen, verarbeitet werden.

Sollen sie jetzt noch leisten, was längst woanders versäumt wird. Jedes Kind wird doch erst einmal sowas von rein und unschuldig geboren.

Müll und Scherben am Straßenrand

(c) barckhausen

Wo müssen wir ansetzen? Das kann sich jeder selber beantworten.

Die Erziehung des Menschengeschlechts, denke ich, ist Selbstaufgabe. Zuerst beginnen die Eltern, aber ebenso wichtig ist es, dass man zeitlebens auch selber daran bleibt, sich zu erziehen und zwar zu einem Mitmenschen, der selber gerne leben möchte, aber das Lebenwollen seiner Mitbrüder und Mitschwestern nicht aus dem Auge verlieren sollte.

Ich will nicht moralisieren, es sind einfach Gedanken, die mich umtreiben.

Natürlich fange ich bei mir an und das ist immerhin etwas. Also nur nicht die Hoffnung aufgeben, einfach selber machen und sowas kann ja auch anstecken.

Bremen hätte es verdient, sauberer zu werden, wir freuen uns doch auf alle, die zu uns kommen. Aber auch zu Hause macht man es doch nicht nur für Gäste schön, auch für sich selber. Ich sehe schon den Roland lächeln, wenn sich was ändert.

Elisabeth Kriechel

  2 comments for “Unser Bremen – worüber müssen wir uns schämen?

  1. Ellen sagt:

    Wenn ich sehe, dass jemand Papier fallen lässt, dann sage ich ganz scheinheilig „Sie haben was verloren!“ Und ich erlebe dann, dass die Leute ihren Unrat wieder aufnehmen. Aber das klappt nicht immer, und ich traue mich auch nicht immer.

  2. Freiwillige sagt:

    Als ich mal Jugendlichen gesagt habe, dass sie das Eispapier nicht einfach hinwerfen sollen, bekammich zur Antwort:“ Was willst du Alte? Kümmere dich um deinen Mist!“
    Ich hatte nicht den Mut zu sagen,“Das tue ich gerade“
    Insa

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