Hohe Arzneimittelausgaben in Bremen

Unterschiedliche Tabletten

(c) frauenseiten ; Antje Robers

Die Ausgaben für Medikamente sind deutlich gestiegen. Die vdek-Landesvertretung sieht hohe Arzneimittelausgaben mit Sorge.

Im vergangenen Jahr wurden in Bremen Arzneimittel im Wert von rund 368 Millionen Euro über die gesetzlichen Krankenkassen verordnet. Das sind 5,7 Prozent mehr als in 2014 – bundesweit lag die Steigerung bei 4,9 Prozent.

In den Zahlen spiegelt sich wider, dass Bremen als regionales Oberzentrum einen großen Teil des Umlands mitversorgt. Bei der Verordnung von Medikamenten pro Kopf liegt Bremen mit durchschnittlich 645 Euro entsprechend über dem Bundesdurchschnitt von 584 Euro, da die Kosten der Verordnungen auf die Einwohner des Bundeslandes bezogen werden (Quelle: GKV-Arzneimittel-Schnellinformation des GKV-Spitzenverbands).

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(c) VDEK, Ersatzkassen-Verbund

Hohe Arzneimittelausgaben bedeuten nicht gleich gute Qualität

„Eine qualitativ gute Arzneimittelversorgung ist wichtig. Aber die Ausgaben für Medikamente dürfen nicht immer weiter in die Höhe geschraubt werden. Der Gesetzgeber muss für eine faire Preisgestaltung sorgen“, fordert Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Bremen.

Seit kurzem liegt der Bericht zu den Ergebnissen des Pharmadialogs von Gesundheitsminister Gröhe mit der Pharmaindustrie vor. Dem ist das Vorhaben des Bundesministeriums für Gesundheit zu entnehmen, die freie Preisgestaltung bei neu zugelassenen Arzneimitteln zu begrenzen. Dies begrüßt Herbst ausdrücklich. Denn bisher können die Pharmaunternehmen im ersten Jahr der Zulassung eines patentgeschützten Arzneimittels einen beliebig hohen Preis nehmen, was zu künstlich überhöhten Preisen wie beim Hepatitis-C-Präparat „Sovaldi“ führt.

Für patentgeschützte Arzneimittel fordert der vdek, dass der vom GKV-Spitzenverband ausgehandelte Preis mit den Hersteller rückwirkend ab dem ersten Tag der Zulassung gilt. Dann müssten die Versicherten mit ihren Beiträgen nicht ein Jahr lang einen völlig überhöhten Preis gezahlt haben, der in Extremfällen die Größenordnung von Milliardenbeträgen erreichen kann.

Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 244.000 Menschen in Bremen versichern und damit landesweit größte Kassenart sind.

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