Scherze zum Weinen

4 Eier mit lachenden Gesichtern

© bremen.online, KBN

Wie habe ich mich als Kind immer auf diesen 1. April gefreut, vorher gut überlegt, wie lege ich wen rein. Und dann diese Freude, wenn es denn gelang und ich ausrufen konnte: „April, April…..“

Heute versuche ich es auch noch ab und an und es gelingt mir auch, ist aber stets ziemlich harmlos und beide Seiten können hinterher lachen.

Diesen April-Scherz jedoch entdecke ich nun immer öfter in krasser Form in den verschiedensten Sparten: Ob es Banken, Anlageberater, Steuerhinterzieher, Versicherungen, Sportvereinigungen, Autokonzerne und so weiter sind, ich könnte hier inzwischen unendlich aufzählen, die haben doch tatsächlich dieses Hereinlegen sowas von perfektioniert, richtig gemein und gezielt.

Und wie sie dann unschuldig lächelnd dastehen, wenn sie uns reihenweise herein gelegt haben. Wie egal es ihnen ist, was sie anrichteten. Fast täglich kommt irgendeine solche Geschichte heraus.

bedrohte Frau mit Maske

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So war das nicht gemeint

Es ist lange kein Aprilscherz mehr, dieses Verstecken, Hintergehen, Manipulieren, Aufschwatzen – wohlwissend, daß es nicht koscher ist und die Hereingelegten am Ende wirklich „am Ende“ sind.

Welche Umkehrung eines ganz harmlosen Brauches. Ich staune und verachte immer mehr diese Machenschaften, bin mir natürlich bewußt, daß sie nicht wirklich mit dem alten Aprilscherz zu tun haben. Aber welche Ironie, man kann es fast so sehen.

Wie schön, wenn man über einen Scherz gemeinsam lachen kann, wie häßlich, wenn eine Seite grinst und die andere verzweifelt weint. Ich nehme dieses April-Thema einmal beim Schopfe, um mir Luft zu machen. Dieser April, April gilt ja nur für einen Tag, das mir Magengrummen Verursachende nimmt zu und täglich kommt mehr heraus.

Wann endlich leuchtet auf, daß es so kein Miteinander geben kann und die schon kaum zu bewältigenden Konfrontationen zunehmen werden.

„April, April“ ist anders gemeint.

Elisabeth Kriechel

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