Oma und Opa mit Leib und Seele

Baumhaus

(c) frauenseiten, J. Bartmann

Ohne den Einsatz der Großeltern könnten viele junge Familien gar nicht zu recht kommen. Da wird immer viel geredet von den flexiblen Arbeitsplätzen, aber in der Realität sieht es ganz anders aus.

Viele Omas und Opas haben ihre festen Tage, an denen sie für die Enkelkinder zur Stelle sein müssen, damit die eigenen Kinder und Schwiegerkinder arbeiten können. Da werden die lieben Kleinen von den Großeltern zum Kindergarten gebracht und zur Schule geschickt und hinterher betreut, bis Mama und Papa wieder zu Hause sind. Nachmittags zum Schwimmkurs, das andere Kind zum Kindergeburtstag. Wie gut, dass man noch alles von den eigenen kennt.

Dann gibt es noch die Spontaneinsätze. Abends ist Elternabend und der Papa ist noch auf Geschäftsreise. „Könnt ihr mal zwei Stunden bei uns Fernsehen?“ So sieht die Praxis aus.

Wenn ich vor dem Kindergarten warte, dass meine Brut heraus gestürmt kommt, höre ich die jungen Mütter nur über organisatorische Maßnahmen reden. „ Kannst du den Linus morgen mitnehmen und nach dem Turnen mit zu Dir?“ „Ich hole ihn dann um 17.00 h ab.“… „Ja klar, wenn du dann so nett wärst und Tim am Donnerstag direkt vom Kindergarten mit zum Schwimmkurs nimmst. Ich komme etwas später und bin kurz vor Ende des Kurses da.“Ist doch schrecklich dieser Stress! Dann will ich lieber einspringen.

Stencil, Gesicht eines Mädchens

(c) JUA, priv.

Ich bin aber kein Einzelfall. Zu meiner Kaffee Einladung konnten neulich zwei meiner Freundinnen nicht kommen, weil ich leider den Termin auf ihre festen Betreuungstage gelegt hatte. Wir Frauen, die für unsere Kinder zu Hause geblieben sind, und für die Rente diese Zeit teilweise angerechnet bekommen, müssten eigentlich auch Erziehungszeit für die Enkelkinder angerechnet bekommen.

Ja, liebe Omas und Opas, bleibt immer schön fit und gesund, sonst läuft alles aus dem Ruder!!!!

Gertrud von Hacht

 

  1 comments for “Oma und Opa mit Leib und Seele

  1. Dorothee sagt:

    Ich bin froh, dass ich meine Kinder noch in der Hausfrauenzeit großgezogen habe. Erst als unsere Jüngste sechzehn Jahre alt war, bin ich zurück in den Beruf gegangen. Allerdings hatte niemand auf mich gewartet, eine feste Anstellung als Redakteurin vor Ort zu bekommen, war aussichtslos. Dafür fand ich einen Platz als „Freie Mitarbeiterin“, mit lächerlich geringer Bezahlung, ohne Krankenversicherung und Rentenbeitrag. Meine Tochter ist jetzt voll in der Mühle der berufstätigen Mütter eingebunden. Allerdings auf einem anderen Niveau als ich: als promovierte Akademikerin, mit ordentlicher Bezahlung.
    Die Antwort, welcher Lebenslauf mehr Erfüllung gebracht hat (bringt) müssen wir noch finden.

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