Keine noble Behandlung

In der Tageszeitung hatte alles gestanden, was man über den Literaturnobelpreis wissen sollte. Rechtzeitig am Tag der Bekanntgabe – am 8. Oktober gegen 13 Uhr – sollte das Ergebnis der Wahl bekannt gegeben werden.

aufgeschlagene Bücher

(c) Elfie Siegel

Und eine Favoritin wurde auch schon genannt: Die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch könnte es sein, denn sie stand bei den britischen Buchmachern an der Spitze. Ich schalte daher um 13 Uhr das Radio ein. Doch die Nachrichten geben noch nichts bekannt. Aber um 13.30 Uhr kommt die Meldung: Swetlana Alexijewitsch bekommt in diesem Jahr den Literaturnobelpreis.

Nachmittags gehe ich in unsere altehrwürdige Buchhandlung. Bei ihr finde ich sicher die Bücher der Preisträgerin. „Leider nein“, erklärt mir die Buchhändlerin , “ alle ihre Bücher sind vergriffen. Wir haben keins am Lager.“ Wie schade.

Ähnliches erfahre ich in der Thalia-Filiale, die erst seit ein paar Wochen vor Ort ist und meiner alten Buchhandlung Konkurrenz macht. Der junge Mann an der Tür, der mich nach meinen Wünschen fragt, hat offensichtlich keine Ahnung, dass es eine neue Literaturnobelpreisträgerin gibt. Seine Kollegin muss den Namen auch erst im Internet suchen und findet im großen Laden auch kein Buch von der weißrussischen Schriftstellerin.

Fazit: Beide Buchhandlungen sind schlafmützig. Im Internet – bei Amazon – kann ich mir sofort alle Wünsche erfüllen lassen: Probelesen und alle Bücher bestellen. Hier ist meine Fundstelle.

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