Der Mehrgenerationenplatz ist Treffpunkt für Alle

Männerportrait

Enst Klatt, (c) Elfie Siegel

Ein ehemals verwaister Spielplatz wird heute von Senioren, Jugendlichen, Kindern und jungen Eltern genutzt.

Ernst Klatte hat die Fäden in der Hand

Es gibt einen Spielplatz für Senioren wird mir erzählt. Den würde ich gern zu unserem Monatsthema „Spielen“ vorstellen. Ich erkundige mich, erfahre dass es ein „Mehrgenerationenplatz“ ist und werde an Ernst Klatte verwiesen. Wir verabreden uns.
Dass er hier wichtig ist, will er zunächst nicht hören. Aber dann räumt er doch ein, dass er hier „federführend gearbeitet“ hat und noch heute der Ansprechpartner ist. Wir sitzen unter schönen alten Bäumen auf einer der rustikalen Bänke aus Felsstein und dicken Bohlenbrettern. Ernst Klatte hat wenig Zeit. Schließlich ist er mit seinen 71 Jahren noch selbständiger Unternehmensberater.

„Ritas Nachbarn“ gründeten eine Arbeitsgemeinschaft

Schild Mehrgenerationen Platz

(c) Elfie Siegel

Ernst Klatte erzählt etwas über die Geschichte des Mehrgenerationenplatzes an der Biermannstraße: Früher war hier ein verwaister Spielplatz. Den wollten wir nutzen. Wir, die Anwohner der Rita-Bardenheuer-Straße, genannt „Ritas Nachbarn“. Auch andere Leute aus unserem Viertel wollten an der Gestaltung mitarbeiten. Eine Arbeitsgemeinschaft entstand aus einer Sitzung des Beirats Schwachhausen, in der die Wiederherstellung des Spielplatzes Thema war. Mit dabei waren das Amt für Soziale Dienste(450-S5-20-40/Initiativberatung Spielplätze), eine Sportwissenschaftlerin der Universität Bremen und der Sportverein Bremen 1860. Die Idee war, die Generationen zusammenzubringen und ältere Menschen fit zu halten.

Ältere können ihre Balance üben

Sportgerät im Freien

(c) Angelika Behnk

Es gab eine große moderierte Open Space Veranstaltung in dem Stadtteil. Ideen wurden gesammelt und ausgewertet. 2012 war alles fertig. Der Mehrgenerationenplatz ist für Menschen von 9 bis 99 Jahren gedacht. Eine umfangreiche Kletteranlage mit Seilbahn und eine Hochschaukel sollen Kraft und Beweglichkeit (nicht nur) Älterer schulen. Im Klettergerüst ist ein Bereich auf 40 Zentimeter Höhe und mit Balken zum Festhalten. Hier werden Geschicklichkeit und Balance trainiert. Unter anderem gibt es auf dem Gelände eine rustikale Wippe und einen Wackelweg zwischen zwei Haltestangen. (Finanziert wurde die Anlage vom Amt für Soziale Dienst aus Landesmitteln und durch Spenden von Institutionen und Stiftungen.)

Ein Miteinander der Generationen

Mütter und Kinder auf einem Spielplatz

(c) Elfie Siegel

Unter hohen Bäumen auf einer Wiese lagern junge Eltern mit ihren Kleinkindern. Auf dem gepflasterten Platz davor sind bunte Kreidezeichnungen: Rosa Pferde mit blauen Füßen. Einige Mädchen arbeiten noch daran. An einem Tisch mit zwei Bänken sitzen unter einer prächtigen Eiche vier Jugendliche, spielen Karten und singen einen Sprechgesang leise vor sich hin. Zwei Fünfjährige düseln auf den großen Schaukeln. Am Gymnastik- und Tai Chi-Platz treffen sich jeden Dienstag 18 Uhr Senioren zum Konditionstraining (Methode Heigl) bei jedem Wetter, auch im Winter. Und auf dem Boule-Platz an der Ecke zur Biermannstraße sind vier Senioren in ihr Spiel versunken.

Wie Sie den Mehrgenerationenplatz finden

Aus der Wachmannstraße kommend fahren Sie auf die H.H.Meier-Allee, biegen dann links in den Baumschulenweg, dann rechts in die Biermannstraße. Unter hohen Bäumen finden Sie den Platz an der rechten Seite. Tipp: Morgens ist nicht soviel los.

Elfie Siegel

 

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