Ausstellung eröffnet. Ulla Deetz zeigt ihre neuen Arbeiten im “Haus am Wasser” – An der Vegesacker Weserpromenade
Das war ein schöner Sonntag, denn alles, was mir begegnete, fügte sich an diesem Tag zu einem guten Ganzen zusammen. Die Langeweile, die sich gerade um mich herum aufgebaut hatte, verscheuchte als erste Ulla Deetz, die mich zu ihrer Ausstellungseröffnung im “Haus am Wasser”, direkt an der Vegesacker Weserpromenade, eingeladen hatte. Ihre dreizehn neuen Arbeiten waren auch diesmal keine gemalten Bilder im herkömmlichen Sinn, sondern “Geschichtungen”. Was das bedeutet? Ulla Deetz sammelt Material, schichtet es und lässt dabei ihre Erinnerungen fließen. Durch ihre Titel konnte ich mich gut in ihre Arbeiten hineinversetzen. Besonders angesprochen fühlte ich mich durch ihre beiden Bilder “Unterwegs I” und Unterwegs II”. Die passten zu diesem Sonntag, an dem an Flucht und Vertreibung weltweit in Vergangenheit und Gegenwart erinnert wurde. Ulla Deetz hatte meine Erinnerungen in Bilder verwandelt.
Ulla Deetz: “Unterwegs I”, 2015, Tinten, Papier, Strukturpaste, Pastell auf Leinwand, von altem Lehrmaterial
Bei uns angekommen
Draußen, vor dem Eingang, kam es für mich zu einer zweiten guten Begegnung. Dort saßen Djamal Ali und Jagroof Singh und spielten auf ihren Trommeln afrikanische Musik. In einer Pause erzählten sie mir ein bisschen aus ihrem Leben. Djamal Ali stammt aus Togo. Er lebt seit fünf Jahren in Deutschland, fühlt sich wohl und will hier bleiben. Jagroof Singh kommt aus Indien und lebt ebenfalls seit fünf Jahren in Deutschland. Auch er hat hier Fuß gefasst. Beide haben zusammen gerade eine Musikgruppe gegründet, die sie “Rolling Souls” genannt haben. Sie wollen Konzerte für Kinder geben.
Zwei junge Männer, die hier gut angekommen sind und sich um Kinder kümmern. Das war die zweite gute Begegnung an diesem Sonntag für mich.
Mehr über Ulla Deetz:
https://kleinebrise.wordpress.com/2012/05/02/mein-ausflug-an-die-elbe/
https://kleinebrise.wordpress.com/2013/06/09/zwei-kunstler-in-einem-leeren-haus/