Überraschung für mich am späten Abend: Ich schlafe in einem “Comfort Doppel-/Zweibettzimmer”.
Jeder, der gern (ein bisschen) komfortabel reist, weiß, wie ein normales Hotelzimmer aussieht. Er erwartet ein ordentliches Bett, ein kleines Badezimmer, einen Schrank, einen Nachtisch mit Lampe. Doch als ich kürzlich die Tür zu diesem Zimmer öffnete, wollte ich meinen Augen nicht trauen , denn vor dem Bett (die Ecke links im Foto) stand ein Waschtisch mit zwei Becken. Die Lampen konnte man wechselseitig zum Waschen drehen oder zum Lesen im Bett einschalten . Dusche und WC waren durch zwei Milchglastüren getrennt, direkt hinter dem Waschtisch. Wer gerade vor dem Waschtisch stand, musste seinem Partner Platz machen, wenn er die Türen öffnen wollte. Einen Schrank gab es nicht. Dafür aber einen Garderobenhaken mit fünf Bügeln und einen großen Spiegel, der mich von Kopf bis Fuß schön schlank aussehen lies.
Ist dieses Zimmer nicht ein schöner Beweis dafür, dass man immer mal wieder auf Reisen gehen soll. Vor Überraschungen ist man nie sicher. Dieses Zimmer werde ich so schnell nicht vergessen!
Noch etwas: Die Anführungszeichen im Titel markieren Beschreibungen aus dem Hotelprospekt.
Genau im Trend
Hotels ohne Badezimmer sind gar nicht so ungewöhnlich, wie ich gerade gelesen habe. Jennifer Wiebking beschreibt in einem Magazin der Frankfurter Allgemeinen , dass diese Raum-in-Raum-Lösung Designer schon eine Weile beschäftigt. Ihre Vermutung: Mehr Betten bringen mehr Geld, also spart man am Raum und setzt die Waschbecken neben die Betten. Man könnte sogar noch weiter sparen und Gemeinschaftsduschen anbieten, schlägt sie vor. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, dass vor fünfzig Jahren kein Zimmer eine eigene Toilette hatte. Toiletten lagen am Hotelflur.
Kleine Brise