Das Mädchen auf dem Tisch

Ein nachträglicher Geburtstagsgruß zum Weltfrauentag am 8. März.

Portrait Mutter und Kind, schw./weiß

(c) hhs, privat

Anneliese Bormann, das kleine Mädchen auf dem Tisch, wurde vor 100 Jahren geboren. Genau am 8. März 1915. Seine Zukunft war ungewiss, denn damals war Krieg in Deutschland. Sein Vater war Soldat  und kämpfte gegen die Franzosen. Seine Mutter, Dora Bormann,  musste das Feinkostgeschäft, das sein  Vater ein paar Jahre früher gegründet hatte, allein führen. Dora Bormann meisterte das, obwohl sie als Frau damals  fast keine Rechte besaß: Wählen durften die Frauen in Deutschland nämlich erst ab 1919, bis 1958 verwaltete der Ehemann das Vermögen seiner Frau und verfügte auch darüber. Bis 1977 mussten die Frauen noch ihren Ehemann fragen,  wenn sie berufstätig sein wollten.

Und wo stehen wir Frauen heute?

Jetzt gibt es in Deutschland ein paar Gesetze, die Frauen bevorzugen, denn sie schreiben eine Frauenquote vor! Wer hätte das vor hundert Jahren gedacht. Gerade haben  Frauen im Bundestag eine Torte aufgeschnitten und den Champagner fließen lassen, weil nun die Frauenquote für Spitzenpositionen in der Wirtschaft gilt. Vielleicht ergattert eine Urenkelin von Anneliese Bormann in ein paar Jahren solch einen Stuhl. Die Ausbildung dafür bekommt sie gerade. Oder lehnt sie den Sitz ab, weil sie für Gleichberechtigung in allen Lebenslagen ist? Ich bin  gespannt, wie es weiter geht.

Kleine Brise

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