Spam-Mail angeklickt– was nun?

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Was ist eigentlich zu tun, wenn man versehentlich eine Spam-Mail angeklickt hat? Heute möchten wir dieser Sache einmal auf den Grund gehen und genau zeigen, wann es gefährlich wird und was Sie dann tun sollten.

1. Öffnen
Das reine Öffnen einer Spam-Mail hat in den meisten Fällen keine negativen Auswirkungen. Öffnen einer E-Mail bedeutet hier, dass man die E-Mail doppelt angeklickt hat, sie sich öffnet und man den kompletten Inhalt lesen kann. Wenn Sie nichts weiter getan haben, als sie zu öffnen und zu lesen, dann droht in den meisten Fällen keine weitere Gefahr. Insbesondere dann nicht, wenn Sie einen Virenscanner besitzen, der auf dem neusten Stand ist. Wenn Sie nach dem Lesen die E-Mail als Spam enttarnt haben, dann markieren Sie diese bitte als Spam (bzw. Junk) und erst dann löschen Sie die E-Mail. Durch das vorherige Markieren verhindern Sie, dass Sie diese oder eine sehr ähnliche E-Mail erneut erhalten.

2. Anhänge
Anders ist es mit Anhängen. Wenn Sie soweit gegangen sind, dass Sie den Anhang einer Spam-Mail geöffnet haben, dann kann tatsächlich Gefahr im Verzug sein. Anhänge enthalten oft Trojaner oder Viren. Das bleibt natürlich oft unbemerkt, man öffnet den Anhang und der Anhang selbst ist womöglich eine normale Textdatei, eine PDF oder eine andere Datei, die Ihnen ganz normal vorkommt. Der Trojaner bzw. der Virus gelangt während des Öffnens dieser vermeintlich normal wirkenden Datei auf den Computer, im Hintergrund, versteckt, unsichtbar und ohne irgendeinen Hinweis. Nur ein guter Virenscanner, der auf dem aktuellen Stand ist (also wenn die Updates täglich durchführt wurden), erkennt in diesem Fall durch den Echtzeitschutz die Bedrohung und schlägt Alarm. Sie sehen, wie wichtig ein Virenscanner ist und wie wichtig es ist, dass hier immer die neusten Updates des Virenscanners durchgeführt werden. Denn nur, wenn der Virenscanner die neusten Informationen über Viren und Trojaner hat, kann er diese erkennen und Alarm schlagen. Ein paar Tage keine Updates und schon ist der Virenscanner regelrecht nutzlos.

Zur Sicherheit führen Sie nach einem Virenfund bzw. nach dem Öffnen eines verdächtigen Anhangs zusätzlich einen kompletten Virensuchlauf der Festplatte durch oder melden Sie sich bei Starthilfe50.de.

Schilder mit der Aufschrift "Spam"

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3. Links
Ein weiterer Trick der Betrüger ist es, in die Spam-Mail einen Link einzubauen. Die komplette E-Mail ist dann so aufgebaut, dass Sie uns als Nutzer dazu drängen oder überreden will, diesen Link anzuklicken. Die Geschichten dazu sind komplett erfunden, oft handelt es sich um beängstigende Szenarien, die skizziert werden, und nur ein Anklicken des Links schützt angeblich vor weiteren Folgen. Ganz typische Beispiele sind hier, dass angeblich ein Bankkonto unsicher wurde und die Bank uns als Mail-Empfänger nun dringend dazu aufruft, zur Sicherung unseres Bankkontos auf den Link zu klicken und einige Daten einzugeben.

Die Gefahren, die beim Anklicken eines solches Links drohen, sind einerseits dieselben wie unter „2. Anhänge“. Andererseits gibt es mit den Links eine zweite Masche, die oft Anwendung findet. Und zwar werden auf der Seite, die sich durch den Link öffnet, private Daten abgefragt. Bei diesen Daten kann es sich um Kontodaten, Passwörter oder Wohnadressen handeln. Die Seite, die sich nach dem Anklicken des Links öffnet, sind allerdings oft so gut und täuschend seriös entworfen, dass man erst gar nicht auf die Idee kommt, es könne sich um einen Betrugsversuch handeln. Wenn Sie auf eine solche Masche hereingefallen sind, dann gilt der dringende Rat, die Daten (falls möglich) zu ändern und vor allem entsprechende Passwörter neu anzulegen.

4. Antworten
Es gibt zudem einen ganz besonderen Trickbetrug, der sehr persönlich und sehr intim gestaltet ist. Hierbei ist das Ziel der Betrüger, eine direkte Antwort zu provozieren. Der Kriminelle will in Kontakt mit uns treten, er will erreichen, dass wir auf die E-Mail antworten. Mittel hierfür sind oft Geschichten, die Neugierde, Mitleid oder Geldgier erzeugen. Dabei sind die Geschichten manchmal so geschickt erzählt und derart glaubwürdig und realistisch, dass man gar nicht glauben kann, dass diese komplett erfunden sind. Manchmal ist es auch sehr offensichtlich, zum Beispiel wenn Ihnen ein völlig Fremder Millionenbeträge vererben möchte.

Wenn Sie auf eine solche Masche hereingefallen sind und zu spät merken, dass Sie hier besser nicht hätten antworten sollen, so ist die Gefahr nicht sehr groß und keine dringende Aktion notwendig. Antworten Sie einfach nicht mehr und markieren Sie die E-Mail als Spam/Junk. Falls Sie allerdings in einer solchen E-Mail-Antwort Daten von sich preisgegeben haben, Sie also befürchten müssen, dass der Kriminelle mit Ihrer E-Mail-Antwort unrechte Taten begehen könnte, dann wird es kritisch. In diesem Fall informieren Sie bitte die nächste Polizei.

Mehr nützliche Tipps zu Computer und Internet finden Sie auf www.Starthilfe50.de

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Kristoffer Braun, Andreas Dautermann

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