Wovon Zauber ausgeht

Eisblumen

(c) von Hacht

Das Wort „Zauber“ allein versetzt einen schon in eine besondere Stimmung. Und nicht nur das, es weist auf Besonderes hin. Wie auch immer man es kombiniert, es erhebt. Ich denke mal an den Ausspruch: „Sie sehen zauberhaft aus“ – wie das noch mehr strahlen lässt.

Dann möchte wohl jeder in manchen Lebenssituationen zaubern können, herbeizaubern oder auch wegzaubern. Jetzt bald erblüht wieder die „Zaubernuss“, welch herrlicher Strauch, so recht zartleuchtend und auf zunehmendes Tageslicht hindeutend. Zauber ist immer ein Sonntagserlebnis, milde ausgedrückt, oft auch ein Festtagserlebnis.

Was mich inzwischen immer tief bezaubert, ist der Blick in die Augen eines Kleinkindes. Welche geheimnisvolle Strahlkraft, welche Reinheit, welches Leuchten. Dieses Licht ist überirdisch, noch kein Schatten liegt darüber. Man kann den Himmel offen sehen. Ja, ich komme geradezu ins Schwärmen. Ich weiß natürlich auch, wie tief zu Herzen Kinderblicke gehen können, die später traurig blicken. Dann würde ich am liebsten die Umstände wegzaubern wollen, die dies bewirkt haben.

Weihnachtskrippe mit Beleuchtung

(c) Renate Strümpel, bremen.online GmbH

Weihnachten ist gerade erst vorbei, die Stimmung aber noch frisch. Dieses Jahr kam mir wirklich in den Sinn, mich zurückzuversetzen und in die Hirten damals hineinzudenken. Wie mögen die Blicke des Kindes in der Krippe wohl zu ihnen geleuchtet und dann sich in ihre Herzen fest eingegraben haben. Dieses Licht muss wohl unauslöschbar geworden sein.

Innerlich lichtvoll werden, welcher Zauber kann davon ausgehen, jeder hat hoffentlich schon erlebt, wie gut es tut, so angeblickt zu werden. Es ist wohl möglich, selber ein wenig zauberhaft zu werden, ohne zu nahe zu treten, freilassend, einfach mitmenschlich angenehm.

Elisabeth Kriechel