Neulich in der Regionalbahn

Statt sich auf Reisen zu stressen, kann man den Dingen auch eine positive Wendung geben. Ein im Wege stehender Koffer macht sich nützlich.

Geöffnete Tür einer Bahn

(c) Gerd Feller

Eine Familie ergattert vier Plätze
Etwas voll ist es schon. Eine Frau mit drei Kindern steigt ein. „Hier ist ein Vierer!“ schreit der Zehnjährige und setzt sich auf einen der vier Plätze, zwei auf jeder Seite. „Ohja, dann können wir Karten spielen!“ ruft seine jüngere Schwester begeistert. Mit der Würde des Ältesten kommt der große Bruder, vielleicht 13 Jahre alt, hinterher. Die Mutter setzt sich zu ihnen: „Das habt ihr ja gut gemacht!“ „Aber wie können wir hier Karten spielen“, mault das Mädchen.

Eine ältere Dame hat eine gute Idee
Von gegenüber hat eine ältere Frau die Familie interessiert beobachtet. Ihr dicker Koffer steht im Gang, so dass kaum jemand durchkommt. Der Zug ist ziemlich voll. An diesem Sonnabendvormittag sind etliche Gruppen mit dem Niedersachsenticket unterwegs. Die alte Dame mustert ihren Koffer und dann die Familie. „Wollen Sie meinen Koffer in ihre Mitte nehmen? Was meinen Sie, würde er sich als Kartentisch eignen?“ Die Mutter guckt zunächst etwas verblüfft. „Wir können es ja mal versuchen.“ Die beiden Jungen zerren das Monstrum in ihre Mitte. „Ja, das geht!“ Sie haben ein SKIP BO-Spiel dabei und los geht’s.

Elfie Siegel, 07.01.2015