Lichtblick im Fall ZOB

Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt das Thema „ZOB“ die Bremer Seniorenvertretung.

Schon 2002 hatten wir nach Auflösung des Standorts des Zentralen-Omnibus-Bahnhofs vor dem Überseemuseum und Hauptbahnhof eine Petition bei der Bremischen Bürgerschaft gegen die Notlösung am Breitenweg und für die Rückverlegung an den alten Standort eingereicht, weil wir die Situation für die Reisenden beim Umsteigen am Breitenweg unter anderem für sehr gefährlich und die Infrastruktur dort für völlig unzureichend hielten.

Die Petition wurde 2003 zurückgewiesen. Unsere Argumente wurden beiseite geschoben. Inzwischen haben sie sich alle als richtig bestätigt. Belegt wird das durch zwei Gutachten, die der Verkehrssenator 2009 und zuletzt 2014 in Auftrag gab. Sowohl die jeweilige Regierungskoalition als auch die Opposition haben es in 12 Jahren nicht geschafft, das Problem ZOB zu lösen.

Neue Entwicklung bedurfte neuer Entscheidungen

Areal hinter dem UNIVEG-Gebäude, ehemals Fruchthof. Quelle: Senioren-Vertretung, Durchblick. © J. Schwolow

Areal hinter dem UNIVEG-Gebäude, ehemals Fruchthof. Quelle: Senioren-Vertretung, Durchblick. © J. Schwolow

Das Thema wurde seit 2011 besonders aktuell, weil Bremen den Verkauf des sogenannten „Investorgrundstücks“ vor dem Hauptbahnhof beschloss und der Bund den Fernbuslinienverkehr als Konkurrenz zur Bahn AG freigab. Damit drohte einerseits dieser von uns favorisierte bahnhofsnahe, sichere und barrierefreie Standort direkt vor dem Hauptbahnhof verloren zu gehen und anderseits der Busverkehr über die Kapazitätsgrenzen der Haltestellen am Breitenweg hinaus anzuwachsen. So ist es auch gekommen.

Die Seniorenvertretung hat nicht nur protestiert, sondern auch nach alternativen Standorten gesucht. Eine Rückverlagerung auf den ehemaligen Standort erschien aussichtslos, weil die Grünen die Wiese am Bahnhof erhalten wollen. Das Haus des Verkehrssenators nahm abseits gelegene Standorte am Bahnhof Mahndorf oder am Flughafen ins Visier. Damit hätte der ZOB seine Zentralität verloren. Ein zügiges und barrierefreies Umsteigen in die unterschiedlichen Verkehrsträger (DBAG, Reise- und Fernbusse, BSAG) an zentralen Verkehrsknoten wäre nicht mehr möglich gewesen.

Die Seniorenvertretung schlug dann 2013 letztlich das Gelände zwischen dem UNIVEGGebäude (ehemals Fruchthof) und dem Güterbahnhof vor, weil dort unsere Forderung an einen attraktiven ZOB erfüllt werden könnte, nämlich eine zentrale, sichere, barrierefreie, leicht erreichbare und mit dem ÖPNV eng vernetzte Lage.

Neuer Standort nimmt Rücksicht auf Bedürfnisse der Reisenden
Am 17.09.2014 fand die dritte Arbeitskreissitzung zum Thema ZOB beim Verkehrssenator statt. Auf den Sitzungen hat Heinz-Otto Mohrmann stets die Positionen der Seniorenvertretung vorgetragen. Nun zeichnet sich ab, dass aufgrund der jüngsten wissenschaftlichen Untersuchungen eines zukünftigen ZOB-Standorts in Bremen der von der Seniorenvertretung favorisierte Standort hinter dem UNIVEG-Gebäude trotz einiger noch zu klärender Fragen zu den Grunderwerbskosten den Zuschlag erhält.

Mit dieser Lösung, die insbesondere den Bedürfnissen von älteren und behinderten Menschen und ebenso denen von reisenden Familien mit Kindern entgegenkommt, könnte das Thema „ZOB“ für die Bremer Seniorenvertretung endlich erfolgreich abgeschlossen werden.

 

Gerd Feller, 31.10.2014